Kauffahrer, m. handelsschiffer und handelsschiff, beide sind in redensarten, die der gebrauch mit sich bringt, oft kaum oder nicht zu scheiden, wie auch sonst das schiff einer person gleich behandelt wird, ein holländischen schiff heiszt ein Holländer, ein kriegsschiff geradezu a man of war, ein kauffahrteischiff a merchantman
die kriegsschiff werden heimgebracht und nur kauffahrer draus gemacht.
(Scheibles flieg. bl. 11, 1607)
die hansischen kauffahrer, denen die spanische küste verschlossen wurde, muszten zuletzt wider willen die flandrischen messen besuchen.
(Schiller, 781b)
dat sint twe köpfarer (schiffe in sieht), de dön uns nicht, wi willen örer wol ghenesen.
(Solan 2, 136)
Kauffahrt, f. kaufschiffahrt, seehandel, im 15., 16. jh., nach nd. Köpfart
Kauffahrtei, f. handelsschiffahrt
die Engländer hatten, wie sie den krieg erklärt, sich mit ihrer ganzen überlegenheit auf die kauffahrtei der Niederlande gestürzt.
(Droysen, Leben Yorks, 1, 32)
es ist ein nl. Wort, koopvaardije, k. drivjen, seehandel treiben, ins hd. Gekommen durch nd. köpfärdije, z. b. up k. faren, auf einem kauffarteischiff als schiffer oder matrose fahren
Kauffahrteiflotte, f. handelsflotte, was gebräuchlicher ist
Kauffahrteischiff, n. handelsschiff, kauffahrer
im jahr 1468 wurden hundert und fünfzig kauffahrteischiffe gezählt, welche auf einmal in den hafen von Sluys einliefen.
(Schiller, 781b)
früher hieß es kurz kaufschiff.
Kauffahrtirer, m. gleich kauffahrer: ein mit dem teufel beladenes schiff
Die kaufleute erschraken für solchem ohngewöhnlichen kauffartirer.
(Schuppius, 405)